KOLUMNE ILJA GORT | WIE MAN EINEN FRANZOSEN ZUM LACHEN BRINGT

KOLUMNE ILJA GORT | WIE MAN EINEN FRANZOSEN ZUM LACHEN BRINGT

Ich habe ein Viertel meines Lebens in diesem wunderbaren Land gelebt und gearbeitet und weiß, dass sich die Franzosen, wenn man den mode d'emploi kennt, nicht wesentlich von den Niederländern unterscheiden. Trotz oder vielleicht gerade wegen ihres fragilen Sozialverhaltens und ihres stolzen Patriotismus habe ich diese vollbusigen Gallier lieben gelernt. ' Von Ilja Gort

Frankreich ist das schönste Land der Welt, schade, dass dort so viele Franzosen leben. Das hört man oft, wenn man über meine zweite Heimat spricht. Zu Recht, denn die Franzosen sind schrecklich. Das erste Wort, das ihnen über die Lippen kommt, ist 'Non'. Wenn man in einem Restaurant, einem Geschäft oder einer staatlichen Einrichtung um eine Dienstleistung bittet, lautet die Antwort, noch bevor man überhaupt gesprochen hat: 'Non, désolé, c'est pas possible'.

Wie kann das sein? Im Paradies leben und trotzdem so verschroben sein? Das liegt daran, dass die Franzosen daran gewöhnt sind, beherrscht zu werden. Das begann vor zweitausend Jahren, als Julius Cäsar Gallien besetzte. Ein kleiner Eroberer gründet daraufhin eine Widerstandsgruppe oder lehnt sich zumindest auf. Doch zu Cäsars Überraschung passten sich die Gallier mühelos den Normen der neuen Herren an. Sie begannen, römische Kleidung zu tragen, römische Götter zu verehren und änderten sogar ihre gallischen Namen in würdige römische Namen. Diesen Gehorsam behielten sie über Jahrhunderte bei. Bis 1789. Die Revolution brach aus und jeder, der auch nur im Entferntesten adlig war, wurde abgehackt. Die Sonne brach durch und tausend Geigen begannen zu spielen: Von nun an war jeder Franzose selbst ein Adliger!

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