ITALIENISCHES VOLLBLUT: BARBERA

ITALIENISCHES VOLLBLUT: BARBERA

Pinot Noir in Chile, Riesling in Neuseeland: Trauben wandern um die ganze Welt. Auch die italienische blaue Traube Barbera wird in der ganzen Welt angebaut, vor allem dank italienischer Einwanderer. Wenn auch in Maßen. Schließlich ist und bleibt der Barbera ein Italiener, der in der kulinarischen Region Piemont beheimatet ist. Und man kann es ihm nicht verdenken.
TEXT EVELIJN VAN HEUVEN

Die nordwestliche Region Italiens am Fuße der Alpen ist ein einziges Fest für Feinschmecker. Versuchen Sie, im Piemont eine Diät zu machen. Hier isst man mit frischer Pasta und Trüffeln zu Mittag, tafelt an bestialischen Barolo's ánd es ist der Ort, an dem Barbera's Ihr Geschmackserlebnis auf ein anderes Niveau bringen als anderswo auf der Welt. OK, der Barbera hat ein bisschen Pech, dass er dort mit der Nebbiolo-Traube konkurrieren muss. Eigentlich mögen beide Rebsorten die gleichen Bedingungen, aber die letztere bringt mehr Geld ein und bekommt deshalb Weinberge mit A-Status. Fragen Sie einen Piemonteser nach seinem Lieblingswein? Auch dann wird er mit Sicherheit Barolo sagen. Betrachtet man die Menge des getrunkenen Rotweins, so steht der Barbera immer noch an erster Stelle. Logisch, denn er ist eher ein Allrounder und in der Regel viel günstiger.

Barberas vom Kaliber
Der Barbera steht also ein wenig im Schatten des Nebbiolo, aber um es ins rechte Licht zu rücken, ist der Nebbiolo auch die Traube, aus der die sogenannten Königsweine hergestellt werden. Diese Weine bekommen oft die ganze Aufmerksamkeit, obwohl sie alles andere als jedermanns Freunde sind. Der Barbera hingegen ist viel zugänglicher, und glücklicherweise ist die Qualität oft wirklich gut. Wenn Sie einen erstklassigen Wein suchen, sollten Sie nach einem Wein aus einer der beiden DOCGs Ausschau halten: Barbera d'Asti oder Barbera del Monferrato Superiore. Schauen wir uns diese beiden einmal genauer an. Die Asti-Weine stammen - wenig überraschend - aus den Weinbergen rund um die Stadt Asti. Obwohl auf dem Verkostungstisch hauptsächlich 100 Prozent Barbera standen, dürfen die Weine 10 Prozent andere Trauben enthalten. Es gibt eine "Asti normal"- und eine "Asti superiore"-Variante, wobei der Unterschied darin besteht, dass der erstere früher auf den Markt kommen darf und nicht in Eichenholz reifen muss. Der Superiore hingegen muss mindestens sechs Monate in Holz reifen, was ihm einen etwas festeren Charakter verleiht. Für die echten Qualitätsspürnasen: Der Superiore hat drei Unterzonen mit noch strengeren Regeln: Nizza, Tinella und Colli Astiani. Diese Zonen sind auf dem Etikett deutlich angegeben. Für den Monferrato Superiore bleiben wir im gleichen Gebiet, im Herzen des Piemonts. Die Einheimischen sagen, dass dies der Geburtsort der Traube ist. Die Weine werden hier zu mindestens 85 Prozent aus Barbera gekeltert, eventuell ergänzt durch andere Italiener, Dolcetto, Freisa und/oder Grignolino. Nicht zu den DOCG-Weinen gehörend, aber ebenfalls sehr geschätzt und begehrt ist schließlich der Barbera d'Alba, mit oder ohne Superiore-Etikett. Nicht zuletzt, weil er oft auch von Spitzenerzeugern aus dem Barolo-Gebiet produziert wird. Asti und Alba Barberas sind in den niederländischen Regalen besonders stark vertreten.

Lesen Sie den ganzen Artikel in WINELIFE #64. Sie können hier bestellen.

Sie wollen keine einzige Ausgabe verpassen? Abonnieren dann abonnieren Sie jetzt das Winelife Magazine!

de_DEDeutsch