DER CHARDONNAY UNTER DEM MIKROSKOP

DER CHARDONNAY UNTER DEM MIKROSKOP

Wenn unser hauseigener Weinexperte Karel de Graaf nicht gerade in seinem eigenen Weinberg ein gutes Glas Burgunder genießt, streift er durch Europa und folgt seiner großen Liebe: dem Wein! Ein Gefäß voller Wissen also, dieser Karel. Er teilt gerne seine Erinnerungen und Meinungen mit uns. Diesmal widmet er seine ganze Aufmerksamkeit der am meisten prostituierten weißen Rebsorte der Welt. Text Karel de Graaf

Es gibt Sorten, die weltweit mehr angepflanzt werden als Chardonnay - wie Airén in Spanien -, aber sie haben nicht annähernd das gleiche Prestige. Die weltweite Anbaufläche für Chardonnay von 50 000 Hektar im Jahr 1990 ist inzwischen auf 210 000 Hektar angewachsen. Frankreich ist (natürlich) mit 51.000 Hektar führend, die USA liegen mit 43.000 Hektar knapp dahinter. Dieses Wachstum ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass Chardonnay wenig unter hohen Erträgen leidet und sowohl in warmen als auch in kühlen Klimazonen gut reift. Die Gegenbewegung ABC (Anything But Chardonnay), die sich in den 1990er Jahren vehement gegen ölige, holzvergorene oder mit Holzspänen aromatisierte Chardonnays wandte, konnte die explosionsartige Verbreitung des Chardonnay nicht verhindern.

Warm oder kühl
Vor allem die Neue Welt war schuld an der Produktion dieser Art von Chardonnays. Dies ist auf das (zu) warme Klima zurückzuführen. Die Zuckerreife ist dort kein Problem, sondern ein Mangel an spezifischen Aromen aufgrund des schnellen Reifeprozesses dieser ohnehin nicht sehr aromatischen Sorte und ein Mangel an Säure aufgrund der Hitze. Töne von exotischen Früchten sind eher die Regel als die Ausnahme, und eine Säuerung ist in der Regel notwendig, ebenso wie der Einsatz von Holzspänen zur Aromatisierung. Glücklicherweise sind diese Chardonnays aus warmen Klimazonen oft nicht mit Chardonnays aus kühlen Klimazonen zu vergleichen. Hier zeigt sich diese besondere Rebsorte von ihrer besten Seite.

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de_DEDeutsch