Dolce vita

Karin Leeuwenhoek ist Theologin, Önologin und Kommunikationswissenschaftlerin. Sie besitzt neunzig italienische Olivenbäume, liebt aber vor allem Wein - und das Philosophieren darüber. Siehe auch ihren Weinblog vinoblogy.co.uk. Sie schreibt eine Kolumne in jeder Ausgabe des WINELIFE Magazine. - TEXT KARIN LEEUWENHOEK | BILD PEXELS.COM

Dolce vita

Leben wie Gott in Frankreich, la dolce vitadas gute Leben, das wir oft mit dem Leben in südlicheren Ländern verbinden. Vorzugsweise in Mittelmeerländern, wo es wärmer ist und Sonne, Meer, ein gutes Essen und ein gutes Glas Wein mit Familie und Freunden nie weit entfernt sind. Und wo sie es leichter haben. MañanaDas könnte auch morgen sein. Und aus morgen kann dann leicht die nächste Woche oder der nächste Monat werden. Ein solcher mediterraner Lebensstil hilft sicher gegen Stress. Aber weniger gegen ein Staatsdefizit. Es ist nicht ganz zufällig, dass Länder wie Frankreich, Griechenland, Italien und Spanien traditionell eine (viel) höhere Staatsverschuldung haben als die Niederlande. Und es ist ziemlich verwirrend, dass wir Niederländer oft besser mit einem langsameren Tempo und weniger Druck zurechtkommen, aber gleichzeitig nicht widerstehen können und wollen, Dinge auf unsere eigene 'bessere, schnellere, effizientere' Weise zu tun. Schließlich sind wir ziemlich stolz auf unsere Produktivität. Und auf unseren Wohlstand. Außerdem zählen die Einwohner unseres kleinen Landes Jahr für Jahr zu den glücklichsten der Welt. Auch in puncto Wohlbefinden geht es uns also offenbar gut.

Zum Vergleich zoome ich auf Italien, ein Land, das ich regelmäßig besuche. Vor allem im südlichen Teil, der übrigens wirtschaftlich sehr viel schwächer ist als Norditalien.

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