Amazonas Amarone

Wie bei vielen historischen Geschichten lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, ob sie wahr ist. Aber die Geschichte besagt, dass einer der größten Rotweine Italiens durch Vergesslichkeit im Weinkeller entstanden ist. Die Rede ist vom Amarone della Valpolicella. Ein festlicher Tafelwein. Mit der Kraft und dem Charakter der griechischen Amazonen! -TEXT EVELIJN VAN HEUVEN | BILD SHUTTERSTOCK

Amazonas Amarone

Wie bei der Entdeckung der Post-its kann man wohl auch im Fall des Amarone von einem glücklichen Zufall sprechen. In dem fraglichen Weinkeller befanden sich gefüllte Fässer für die Herstellung von Recioto. Recioto ist ein Wein aus ausgetrockneten Trauben, bei dem der Bauer die Gärung absichtlich unterbricht, damit man einen süßen Wein erhält. Da der Hersteller angeblich die Fässer vergessen hat, setzte die Gärung wieder ein und der letzte Zucker wurde in Alkohol umgewandelt. Ist das eine Fabel? Oder ist es eine Tatsache? Wie auch immer, das Ergebnis kann sich sehen lassen: ein kräftiger, leicht bitterer Wein, dem man den schönen Namen Amarone gegeben hat. Ein logischer Name, denn amaro bedeutet "bitter", ein Grundgeschmack, der noch häufig in Weinen vorkommt.

Schnell aufsteigender Stern

Italien und Wein gehören natürlich seit langem zusammen. So gesehen kann man den Amarone als quietschfidel bezeichnen, denn diese "vergessene Fassgeschichte" spielt in den späten 1930er Jahren. Man könnte ihn als schnell aufsteigenden Stern bezeichnen, denn in relativ kurzer Zeit gelang es dem Wein, sich einen Namen zu machen. Ab den 1950er Jahren wurde der Amarone erstmals richtig vermarktet, und bereits 1968 erhielt er das DOC-Gütesiegel. 

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