Jakobsmuscheln und Fischweiber

Jakobsmuscheln und Fischweiber

Nein, wir wollen niemanden beschimpfen. Wir wollen über Lebensmittel aus unserem eigenen Hinterhof sprechen, die gesund, schmackhaft und nachhaltig sind: Nordseefisch. Und wo es Fisch gibt, gibt es natürlich auch Wein. Es ist schon seltsam, dass man nach einem Tag in den Dünen in einem netten Strandcafé oft Lachs, Thunfisch und Krabben auf dem Teller hat, aber keinen heimischen Fang. Dabei ist Nordseefisch eine der gesündesten und nachhaltigsten Fischarten der Welt. Und auch sehr schmackhaft. Text Marjolein Schuman | Rezepte Nederlands Visbureau und VISRECEPTEN.NL | Bild Ingmar Timmer | mit freundlicher Genehmigung der Stichting Noordzeevis aus Scheveningen

Sie kennen wahrscheinlich die beliebtesten Fische aus der Nordsee: Kabeljau, Schellfisch und zum Beispiel die Plattfische Steinbutt und Seezunge. Aber es gibt so viel mehr, das nicht auf unseren Tellern landet. Neunzig Prozent der Fische aus der Nordsee verschwinden sofort im Ausland. Wenn es nach der Scheveningen North Sea Fish Foundation geht, wird sich das bald ändern. Unser Ziel ist es, dass viel mehr Menschen in den Genuss von Fisch aus der Nordsee kommen. Wir tun dies, indem wir ihn auf der Landkarte sichtbar machen", sagt die Stiftung, die seit 2016 Verbraucher und Fischer aufklärt und sogar persönlich in die Strandbar geht, um für mehr Fisch auf der Speisekarte zu werben. Der Verzehr von Fisch aus der Nordsee ist am wenigsten umweltschädlich: Der Fisch wird in der Nähe gefangen und dann direkt von der Fischauktion zum Geschäft oder Restaurant transportiert. Die Nordsee ist außerdem eines der saubersten Meere der Welt. Dank strenger Vorschriften gibt es keine Überfischung, weniger Beifang und weniger Treibstoffverbrauch. Aufgrund der "kurzen Wege" der Fischerboote sind die Fischer kürzer auf See und der Fisch ist am frischesten.

Laichverhalten

Eine der am häufigsten gefischten und gegessenen Arten der Nordsee ist die Scholle. Glücklicherweise sorgt das Fischweibchen für reichlich Nachwuchs - es kann bis zu einer halben Million Eier produzieren! Während der Laichzeit, die im Dezember beginnt, versammeln sich die Weibchen zum Laichen auf dem Meeresgrund und entleeren ihre Eierstöcke. Eine Etage höher setzen die Männchen ihren Rogen, das Sperma, frei. Dieser steigt hinab und vermischt sich mit dem von den Weibchen hinterlassenen Laich. Es ist nicht sehr intim, aber der Zweck heiligt die Mittel. Nach acht Tagen beginnen die Larven aus den Eiern zu schlüpfen. Nach fast zwei Monaten vollzieht sich eine beeindruckende Metamorphose: Das linke Auge verlagert sich auf die Oberseite des Kopfes und die kleinen Fische beginnen, mit einer Seite nach unten zu schwimmen. Eine neue Generation von Plattfischen ist geboren.

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