Feuer in südafrikanischen Weinländern

Feuer in südafrikanischen Weinländern

Bregje van Weezel (47) lebt mit ihrer Familie in Kapstadt, Südafrika. Sie schreibt über ihre Erfahrungen in dem bunten, aber auch komplexen Land. In dieser Kolumne teilt sie ihre Begeisterung und ihr Wissen über die südafrikanische Weinindustrie. Ihre Geschichten sind weder zu trocken noch zu schwer und diese Kolumne ist ganz in ihrem (Wein-)Sinn. Wenn Sie mehr über alles, was sie in Südafrika mag, lesen möchten, können Sie Bregje auf Instragram @vin_ik_leuk folgen.

In dieser Woche herrschten aufregende Zeiten in und um Kapstadt. Ein riesiger Flächenbrand bedrohte die Weingüter Buitenverwachting, Steenberg, Constantia Uitsig und Klein Constantia. Wie konnte das passieren und wie sieht es jetzt aus?

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Ein Waldbrand ist am Kap grundsätzlich nichts Ungewöhnliches. Die einheimische Fynbos-Vegetation braucht das Feuer sogar von Natur aus, um sich zu vermehren. Nur dieses Mal war die Ursache des Feuers alles andere als natürlich. Das Feuer, das in dem bewaldeten Gebiet von Tokai südlich von Kapstadt ausbrach, wurde an mehreren Stellen vorsätzlich angezündet. Die Feuerwehr brachte das Feuer zunächst unter Kontrolle. Doch ein paar Tage später drehte der Wind und die Temperaturen stiegen. Das Feuer flammte wieder mit voller Wucht auf und breitete sich in Windeseile über ein riesiges Gebiet aus. Durch das Silvermine-Naturschutzgebiet nach Noordhoek bis hin nach Kalk Bay und Muizenberg. Auch in Hout Bay sahen wir das Feuer über den Berg kommen.

Ausgezeichnete Feuerwehrmänner

Zumindest hatten die Weingüter das Glück, dass alle Trauben sicher in den Kellern gelagert wurden. Denn hier auf der südlichen Hemisphäre liegt die Ernte 2025 bereits hinter uns. Die ersten Sauvignon blancs sind bereits in der Flasche und stehen in den Regalen. Ein weiterer großer Glücksfall war, dass man am Kap nicht nur viel Erfahrung mit Waldbränden hat, sondern auch über hervorragende Feuerwehrleute verfügt. Diese Helden, von denen viele von Freiwilligenorganisationen unterstützt werden, haben tagelang furchtlos gearbeitet, ohne Schlaf oder sonst etwas. Ich finde es herzerwärmend zu sehen, wie die Gemeinde die Feuerwehrleute unterstützt. Energiedrinks, schnelle Mahlzeiten und Augentropfen werden massenhaft für sie gesammelt. Sogar Supermärkte beteiligen sich. Alles, um das Feuer so schnell wie möglich "einzudämmen".

Feuerschneisen

Da der Wind und damit auch das Feuer ständig die Richtung wechselten, gab es viele bange Momente. Die um die Weingüter herum angelegten "Brandschneisen" erwiesen sich als ihre Rettung. Diese Streifen, in denen die gesamte Vegetation entfernt wurde, verhinderten eine weitere Ausbreitung des Feuers. An den Rändern, wenn die Löschhubschrauber nicht anwesend waren, wurde eine Art Klatsche eingesetzt, um das Feuer zurückzuhalten und zu verhindern, dass Menschen eingeschlossen wurden. Hilfreich war auch, dass die Weingüter sich gegenseitig mit Wasser versorgten und ihre Wassertanks zur Verfügung stellten, aus denen die Hubschrauber dann das Löschwasser zapfen konnten.

3.000 Hektar

Erst letzten Dienstag war das Feuer unter Kontrolle, aber es gibt immer noch gefährliche Brandherde, die leicht wieder aufflammen können. Aber der erwartete Regen wird hoffentlich für Linderung sorgen. Etwa 3.000 Hektar Natur sind niedergebrannt. Glücklicherweise aber kein einziges (Wein-)Haus. Diese bemerkenswerte Leistung ist einzig und allein den großen Anstrengungen der Feuerwehr zu verdanken, die von der Gemeinde voll unterstützt wurde. Sie haben den buchstäblichen Brandstifter erwischt. Der bleibt aber noch eine Weile im Haus. Inzwischen suchen andere freiwillige Organisationen nach allen verletzten Tieren. Und wir haben sogar noch mehr Glück. Während des kommenden Winters wird der Fynbos wieder wachsen.

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