Wein gleich hinter der Grenze

Wein gleich hinter der Grenze

In Limburg kommen Weinliebhaber auf beiden Seiten der Grenze auf ihre Kosten. Vor allem auf der flämischen Seite weiß man besser als jeder andere, wie man es den "Holländern" recht machen kann.
Text: Château Petri | Bild: Unsplash

Wenn Sie die Grenze nach Belgien überqueren, sehen Sie keinen Schlagbaum und keine Grenzkontrollen. Aber man merkt sofort, dass man im Ausland ist: andere Nummernschilder an den Autos und eine andere Architektur in der Stadt. Nur zehn Minuten von Maastricht entfernt, fühlt man sich schon weit weg von zu Hause. Vor allem, wenn man auf dem Weinschloss Genoels-Elderen in Riemst ankommt. Die Familie Rennes kümmert sich seit 1990 um das jahrhundertealte Schloss und hat es in seinem alten Glanz renoviert. Der botanische Garten mit seltene Bäume und der Rosengarten wurden in ihrer alten Pracht wiederhergestellt. Aber noch wichtiger ist, dass das Schloss von 22 Hektar Park umgeben ist. Die ältesten und größten Weinberge Belgiens. Dort stehen Rebstöcke von Pinot Noir und Chardonnay auf kalkhaltigem Lehmboden, verteilt auf fünf verschiedenen Parzellen rund um das Weinschloss. Seine Weine fallen unter die geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.) Haspengouw und flämischer Qualitätsschaumwein. 

Der Weinberg war verschwunden

Als die Familie Rennes das Weinschloss 1990 kaufte, In der Limburger Ebene und im Hügelland gab es jedoch praktisch keinen Weinbau mehr. Der Schlossherr Jaap Rennes träumte davon, die umliegenden Weinberge wieder in ihrem ursprünglichen Glanz erstrahlen zu lassen, zumal eine Bodenanalyse ergab, dass der Boden rund um das Schloss sehr gut für den Weinbau geeignet war. Er wies nämlich die gleichen Eigenschaften wie das Burgund auf. Die Wahl der Rebsorten war daher naheliegend. Die brandneuen Winzer entschieden sich für Chardonnay und Pinot Noir. Dochter Joyce war die für die Weinbereitung zuständige Person. Der damals 17-jährige So ging sie nach Frankreich, um Önologie zu studieren, während ihr Vater bereits mit dem Weinbau begann. Die erste Ernte wurde 1995 eingebracht, und sie sind immer bei ihrer ersten Wahl von Burgundersorten geblieben. Heute ist das Château einer der absoluten Pioniere des belgischen Qualitätsweins. Inzwischen hat sich die Familie vergrößert: Schwiegersohn Stefan Kékkö verwaltet zusammen mit seinem Sohn die Weinberge. Tochter Julia kümmert sich unter anderem um die Besucher des schönen Châteaus.

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