Das Elsass ist der richtige Ort dafür. Die Region vereint das Beste aus zwei Welten, oder besser gesagt, aus zwei Ländern. Auch was den Wein angeht. Die Region liegt in Frankreich, hat aber auch ein sehr deutsches Flair. Was genau hat es damit auf sich? Und welche Art von Weinen können Sie erwarten?
Text: Evelijn van Heuven | Bild: Weine von Trimbach
Das Elsass liegt im Nordosten Frankreichs, eingebettet zwischen den Vogesen und dem Rhein, an der Grenze zu Deutschland und der Schweiz. Die Region gleicht einer Märchenwelt. Die Sonne scheint hell und die Landschaft ist voller malerischer Dörfer, die für ihre Fachwerkhäuser mit Holzbalken und bunten Fassaden bekannt sind. Oft sind diese Fassaden fröhlich mit Blumen geschmückt, und im Sommer sprießen Geranien aus den Fensterbänken. Die verwinkelten, engen Gassen sind gepflastert. Man fühlt sich ein wenig in die Vergangenheit zurückversetzt. Um die Dörfer herum erstrecken sich ausgedehnte Weinberge. Eine idyllische Landschaft, die im Herbst mit ihren goldenen und braunen Farbtönen am schönsten ist.
Aber sind Sie wirklich in Frankreich? Es fühlt sich auch deutsch an, und das nicht nur, weil es so nah an Deutschland liegt. Es ist mehr als das.
Pingpong-Effekt
Wenn man durch das schöne Elsass reist, würde man es nicht vermuten, aber die Region war der Schauplatz ziemlich turbulenter Zeiten. Mehrere Jahrhunderte lang wurde die Region durch alle möglichen Kriege hin- und hergeschoben: Erst war sie französisch, dann deutsch, dann wieder französisch, dann wieder deutsch, bis sie schließlich nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zu Frankreich kam.
Wie Sie sich vorstellen können, hat dieser Wechsel der Nationalität das Elsass zu einer Region mit einer reichen Kultur gemacht, in der sowohl französische als auch deutsche Einflüsse zu erkennen sind. Dies zeigt sich nicht nur in der Sprache, der Architektur und der Küche, sondern natürlich auch in der Weinherstellung.
Vielfältige Weißweinlinie
Die elsässischen Weine fallen nicht in die Kategorie der "Einheitswurst". Vielmehr verwenden die Winzer dort eine Vielzahl von Rebsorten, um eine attraktive und abwechslungsreiche Weinlinie zu schaffen. Die Region ist vor allem für ihre Weißweine bekannt: von erfrischend bis würzig und üppig, von stillen Weinen bis hin zu süßen und spritzigen. Die Stars der Region sind Riesling, Gewürztraminer, Grauburgunder, Muskateller, Weißburgunder und Sylvaner. Und das sind genau die Rebsorten, die auch im benachbarten Deutschland häufig anzutreffen sind. Aber es gibt noch mehr Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Ländern. Am meisten Aufsehen erregt zum Beispiel der Riesling. Nicht umsonst wird die beliebte Traube mit ihrer hohen, knackigen Säure auch "Le roi des Vins d'Alsace" genannt, während die Deutschen den Riesling liebevoll als "König der Weiβweine" ansprechen. Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass die Winzer gerne große Holzfässer im Keller verwenden, um die Weine reifen zu lassen. Oder wie wäre es mit der Erwähnung der Rebsorte auf dem Etikett? In vielen Regionen Frankreichs ist das nicht getanIm Elsass ist dies, genau wie bei den östlichen Nachbarn, durchaus üblich. Und schauen Sie sich die Form der Flasche an. Schlank und rank, genau wie in Deutschland.
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