WEIN IN DEN REICHEN NIEDERLANDEN

WEIN IN DEN REICHEN NIEDERLANDEN

Was für ein winziges Schoßhündchen ist hier zu sehen! Er sieht aus wie ein Pekinese, der in Mode gekommen ist, weil der chinesische Kaiser ihn jahrhundertelang gehalten hat. Daneben auf dem Tisch glänzt ein Zinnventilkrug mit langem Ausguss. Er ist noch in vielen Zinnsammlungen zu finden, denn im 17. Jahrhundert war Zinn das Silber der Armen. In reichen Haushalten schenkte man daraus Wein aus. Er war ein Luxusprodukt, das man schon damals gerne gemeinsam genoss, gesellig wie wir Menschen eben sind. Auf dem Boden links steht ein weiterer Weinkrug aus Zinn, der noch reicher graviert ist. Welch ein Unterschied zu den gläsernen Belüftungskaraffen, aus denen wir heute unseren Wein einschenken.

Dort, bei der Weinabteilung, sehen Sie auch zwei Flaschen. Die Verpackung von Wein in Glasflaschen ist eine Entwicklung aus dem Goldenen Zeitalter, als die Qualität des Weins immer besser wurde und wir das Getränk dankbar aus Bordeaux in die Niederlande brachten. Die dunkle Farbe des Glases schützt den Wein vor Sonnenlicht. Man durfte nicht direkt aus der Flasche einschenken, sondern der Wein kam zuerst in den Blechkrug, um ihn vom Bodensatz zu trennen und zu belüften.

Auf dieser Party fließt der Wein in Strömen, er ist klar. Der Mann in der Mitte dreht sein leeres Glas auf den Kopf. Will er damit sagen: "Schenk mir noch mehr ein?" Ein verkehrt herum gehaltenes Glas kann auch Mäßigung symbolisieren. Das Bild, das hinter der Firma hängt, hat sicherlich eine pedantische Botschaft: die Sintflut. Es bedeutet: 'Ihr seid gewarnt, es gibt mehr als nur Gesang!'

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