BOB: Wein aus den zwölf Provinzen

BOB: Wein aus den zwölf Provinzen

Ein Geschäft, das ausschließlich niederländischen Wein verkauft. Genau das soll die Weinhandlung BOB im Amsterdamer Stadtteil Pijp tun. Wahnsinn oder Vision? - TEXT HUIB EDIXHOVEN

Dass niederländischer Wein verdammt gut sein kann, ist schon lange bekannt. Vorreiter wie Apostelhoeve und Hoeve Nekum sind schon seit fünf bzw. drei Jahrzehnten fleißig am Werk. Ihre oft spritzigen Weine begeistern seit langem die Liebhaber und finden ihren Weg zu besonderen Veranstaltungen.

So wurde beispielsweise der 1999er Riesling von Hoeve Nekum bei der Hochzeit unseres Königs im Jahr 2002 ausgeschenkt. Leider sind die Weine aus den Niederlanden der breiten Öffentlichkeit lange vorenthalten worden. Dies ist freilich nicht nur auf das Desinteresse der Verbraucher zurückzuführen. Viele Weine waren einfach nicht gut genug und hatten einen Preis, der ein wenig schmerzte.

In den letzten zwei Jahrzehnten haben sich die Dinge schnell verändert. Zum Besseren, meine ich. Mit Hilfe von vertieften Kenntnissen, verbesserten Techniken, modernen Rebsorten
und einem wärmeren Klima haben die Produktion und die Qualität des niederländischen Weins an Fahrt gewonnen.

Eine Million Flaschen

In den Niederlanden gibt es heute etwa 150 ernstzunehmende Weingüter. Zusammen bewirtschaften sie etwa 300 Hektar Weinberge, aus denen eine satte Million Flaschen produziert werden. Im Vergleich zu den Gebieten in Frankreich ist das noch kein Tropfen auf den heißen Stein. Aber der Trend zu mehr und besserem Wein ist unübersehbar. Der bei weitem meiste Wein kommt aus dem Süden und Osten des Landes, wobei die Provinz, in der alles begann, der Spitzenreiter ist: Limburg. Doch es gibt inzwischen keine Provinz mehr, in der nicht Wein hergestellt wird, von Texel und dem nordöstlichen Groningen bis tief in die
der Achterhoek und dem äußersten Zipfel von Zeeland. Überall tauchen Pioniere auf, die sich in den Weinbau und die Weinherstellung wagen.

Zwei Ströme

Wenn Sie ein paar niederländische Flaschen in die Hand nehmen, werden Sie auf den Etiketten auffallend viele unbekannte Rebsortennamen finden. Solaris, Regent, Cabernet Cortis, Johanniter, Pinotin, Helios und Riesèl sind Namen, die die meisten Weintrinker nicht kennen. Und was ist damit? Die klassische Weintraube, Vitis vinifera, stammt aus dem warmen Süden. Das hat zur Folge, dass diese Traube in feuchteren Klimazonen nicht sehr widerstandsfähig ist, zum Beispiel gegen Pilzkrankheiten. Aus diesem Grund wurden Kreuzungen mit anderen Sorten vorgenommen, um eine widerstandsfähigere Rebsorte zu züchten.

Normalerweise werden diese Trauben als Hybride bezeichnet, weil sie sowohl die DNA der klassischen Weintraube als auch die anderer Trauben enthalten. Der Sommelier und Verfechter des NL-Weins Jan-Jaap Altenburg spricht jedoch lieber von "modernen Trauben". Klassisch versus modern. Gut und schön. Altenburg stellt klar: "Im Süden der Niederlande, vor allem in Limburg, findet man hauptsächlich klassische Rebsorten. Denken Sie an Riesling, Grauburgunder, Auxerrois, Chardonnay und manchmal eine blaue Rebsorte wie Pinot Noir. Anderswo im Land überwiegen die modernen Sorten. Übrigens ist es gut zu wissen, dass beide Rebsorten genetisch sehr ähnlich sind: 99 Prozent der DNA stimmen überein.

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