IN DER DOMÄNE PREIGNES LES VIEUX

IN DER DOMÄNE PREIGNES LES VIEUX

WINELIFE schreibt über Wein, so viel ist klar. Aber manchmal ist das Umfeld so interessant, dass wir es nicht ignorieren können. Nehmen Sie Béziers im Languedoc, eine der ältesten Städte Frankreichs und der Geburtsort der Domaine Preignes le Vieux. TEXT CHARLOTTE VAN ZUMMEREN

Im Languedoc hat der Weinbau eine lange Tradition, so auch in Béziers, der Heimatstadt der Domaine Preignes le Vieux, über die wir später noch sprechen werden. Béziers ist die Heimatstadt von Pierre-Paul Riquet, dem Erbauer des Canal du Midi. Béziers liegt an der Via Domitia, der von den Römern gebauten Straße von Rom nach Spanien. Und natürlich im Herzen von Béziers: die Les Allées Paul-Riquet, eine schöne Platanenpromenade, die an Geschäften und Caféterrassen vorbeiführt. Das angrenzende Plateau des Poètes ist ein schöner Park zum Entspannen und Erholen. Und die Geschichte von Béziers reicht bis in die Römerzeit zurück. Schon damals war das Terroir für den Weinbau geeignet, und die Römer ließen dies nicht ungenutzt. Schon nach kurzer Zeit wurden Amphoren mit Weißwein nach Rom geliefert.

Katharer
Im 12. und 13. Jahrhundert waren die Katharer, eine religiöse Bewegung, im Languedoc stark vertreten. Und nicht nur in Carcassonne, auch Béziers war eine der Hochburgen der Katharer, sehr zum Ärger der katholischen Kirche. Die Katharer waren nämlich in den Augen der Katholiken Ketzer. Die Einwohner von Béziers unterstützten die Katharer, was zu einem groß angelegten Massaker an der Bevölkerung führte, bei dem niemand verschont wurde - auch nicht die Katholiken in Béziers. Das war ein schwarzer Tag für Béziers.
Die Zeiten haben sich zum Glück geändert, Béziers ist heute eine gemütliche alte Stadt. Die Kathedrale Saint-Nazaire aus dem 14. Jahrhundert ist ein touristisches Highlight in der Altstadt, deren Zentrum ebenfalls historisch und gemütlich ist.

Schlösser
Ein weiteres ungewöhnliches Phänomen in der Nähe von Béziers sind die Schlösser von Fonserannes. Auf Französisch klingt es noch schöner: Les Écluses de Fonserannes. Sie sind Teil des Canal du Midi, einer 312 Meter langen Wasserstraße, auf der jedes Jahr etwa 8 000 Schiffe und Boote einen Höhenunterschied von 25 Metern überwinden können. 1976 wurde der Canal du Midi von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen, was einen enormen Anstieg der Besucherzahlen zur Folge hatte. Der Kanal wurde zwischen 1667 und 1681 unter Ludwig dem 14. erbaut und hieß bis zur Französischen Revolution "Canal Royal" - und dann natürlich nicht mehr. Der Kanal erstreckt sich über eine Länge von 240 Kilometern. Der 20 bis 24 Meter breite Kanal ist im Durchschnitt 2 Meter tief und verfügt über 69 Schleusen. Für die damalige Zeit war ein solches Projekt ein ziemlicher Kraftakt. Die Schleusen von Fonserannes umfassen acht Schleusenkammern und neun Schleusen. Die Schleusen stehen seit 1996 unter Denkmalschutz und ziehen jährlich mehr als 300 000 Besucher an. Les Écluses de Fonserannes sind nach Carcassonne und dem Pont du Gard die drittgrößte Touristenattraktion im Languedoc-Roussillon.

Sie wollen keine einzige Ausgabe verpassen? Abonnieren dann abonnieren Sie jetzt die Zeitschrift Winelife!

de_DEDeutsch