Was haben Peru und Argentinien gemeinsam?

Was haben Peru und Argentinien gemeinsam?

Was haben Peru und Argentinien gemeinsam? Nicht viel, könnte man meinen, aber der argentinische Tango und die peruanische Criollo-Musik haben beide afrikanische, indigene und europäische Einflüsse. Nun, uns interessiert vor allem, was in unserem Glas und auf unserem Teller ist.
Text und Bild: Petri Houweling

Zum Glück sind peruanische Gerichte wie Ceviche und argentinische Gerichte wie Asado in beiden Ländern beliebt. Also aßen wir diese im Nazka, wo zufällig ein Wein-Essens-Abend mit Weinen der Bodega Otronia aus Argentinien organisiert wurde. Wir wurden von Sommelier Alessandro Tondini begeistert empfangen, der uns jedes Mal mit seinem Wissen über die Weine und den schönen Gläsern überraschte.

Der Name des Restaurants "Nazka" stammt von den Nazca-Linien, geheimnisvollen Mustern, die in der peruanischen Wüste gefunden wurden. Das ist aber nicht die einzige Verbindung des Restaurants zur peruanischen Kultur. Denn auf der Speisekarte finden Sie moderne Versionen traditioneller peruanischer Gerichte. Mit Einflüssen aus der japanischen, chinesischen, kreolischen und andinen Küche. Zum Beispiel Ceviche, Lomo Saltado und Anticucho. Sie werden mit einer modernen Note präsentiert und mit spannenden Weinen kombiniert. Heute Abend sind das die Weine der argentinischen Bodega Otronia, einem argentinischen Weingut in Sarmiento, Chubut, an den Ufern des Lago Musters. Auf 45°33′ südlicher Breite, um genau zu sein. Das wird Ihnen nicht viel sagen, aber es ist eine der kältesten Gegenden der Welt für den Weinanbau.

Auf einer Höhe von 258 Metern über dem Meeresspiegel bewirtschaften sie dort 50 Hektar ökologische Weinberge. Sie schaffen es, Chardonnay, Pinot Noir, Pinot Gris, Gewürztraminer, Torrontés, Riesling, Merlot und Malbec reifen zu lassen. Es überrascht nicht, dass ihre Weine einfach einen höheren Säuregehalt haben. Anschließend werden sie zu spannenden Verschnitten verarbeitet, wie zum Beispiel die Linie "45 Rugientes", ein Verschnitt aus Chardonnay, Gewürztraminer, Grauburgunder und Riesling.

Doch nun zur Kombination mit den Gerichten von Nazka. Jeder, der schon einmal peruanisch gegessen hat, weiß, dass bei der Zubereitung der Gerichte viel Säure und Schärfe im Spiel sind. Die Weine von Otronia sind wirklich solide, aber angenehm sauer, doch nicht alle können mit den aufregenden Gerichten von Nazka mithalten. Der Corte de Blancas '45 Rugientes mit der bereits erwähnten Assemblage ist der einzige, der mit der intensiv schmeckenden Ceviche aus Dorade und Topinambur mithalten kann. Er ist sanftmütig. Der Bio-Chardonnay Block 1 verliert leider gegen den fantastisch zubereiteten 'Pesca y Mole Indio'. Das ist schade, denn es ist ein schöner, aber zu subtiler Wein. Das Vinicunca Millefeuille, ein intensiv-frisches Gericht mit hauchdünnen Kartoffelscheiben, übertrifft den Pinot Noir '45 Rugientes' deutlich. Dazu bekommen wir auch einen Schluck 'Jardin Occulto', ein super spannender Wein aus dem negro criolla, der punktgenau zum Gericht passt. Unser strenges Fazit ist, dass die Weine von Otronia zwar absolut lohnenswert sind, aber nicht mit der Würze der Küche von Nazka mithalten können. Wir würden gerne ein anderes Mal wiederkommen, um die richtigen Kombinationen zu probieren.

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